Liebe Segelfreunde..... und Segelbekannte.
Ich habe einen Reisebericht durch den Göta- Kanal nachgeschrieben dessen Reise meine Frau und ich 2003 gemacht haben. Ich habe mein Logbuch, Bilder, Videos und meine Erinnerung.
Ich möchte Erinnerungen wecken Sehnsüchte für diese Reise hervorrufen und die Neugierde befriedigen für diejenigen, die die Reise nicht machen können.
Die Reise führt von Ost nach West. Von Mem nach Motala.
Viel Spaß beim Lesen.
Der Göta Kanal
Wenn wir vom Göta- Kanal sprechen, meinen wir eigentlich drei Känäle, die Göteborg und Stockholm verbinden. Der Personen- und Warenverkehr zwischen den beiden "Großstädten" und um die großen Holzvorkommen an den Seen zu erschließen und das Holz auf die Märkte an die Küsten zu transportieren.
Der erste Teil des Göta- Kanals geht von Mem bist Motala, dann durch den Vättern- See.
Der zweite Teil geht von Karlsborg bis Sjötorp, dann durch den Vänern- See.
Der dritte Teil ist der Trollhätte- Kanal von Vänersborg nach Göteborg in die Göta - Älv.
Als die Gesamtstrecke endlich befahrbar war, hielt die Eisenbahn schon ihren Einzug. Der Kanal errang niemals den wirtschaftlichen Erfolg, der ihm eigentlich zugedacht war. Nach einer kurzen Blütezeit versank der Kanal schnell in fast Bedeutungslosigkeit.
Der Grund dieser Verzögerung waren die Wasserfälle bei Trollhättan. Der Untergrund besteht hier aus härtestem schwedischen Granit. Erst nach der Entwicklung geeigneter Sprengstoffe gelang der Fertigbau, und auch nach den Erfahrungen, die man beim Bau des Kaledonia- Kanals gesammelt hatte.
Freitag, 13. Juni 2003
Stegeborg -- 12 nm -- Regen -- WNW 5
Hoch am Wind die Hälfte der Strecke (von Arkösund) gesegelt. Der Sund ist wunderschön zu durchsegeln--- auch bei Regen. Es gibt zahlreiche kleinere Häfen die nicht in der Karte verzeichnet sind. Wir mach einen angenehmen Spaziergang
Dieses ist unsere letzte Station von dem Kanal. Wir sind am 21. Mai gestartet, sind die schwedische Ostküste hinauf gesegelt bis nach Södertälje, der Endstation der S-Bahn die nach Stockholm führt. Wir haben uns einige Tage die Stadt angesehen. Von dort segeln wir zurück (ca.65 nm) nach Stegeborg.
In Schweden, besonders an der Ostküste, gibt es eine Besonderheit. Die Vereine betreiben auch eigene Anleger, auf einer meist unbewohnten Insel, die ohne Wasser, Strom aber mit Plumpsklo und Mülleimer betrieben werden. Manchmal wird etwas Geld kassiert, meistens ist es auch für Gäste kostenfrei. Ein solcher Anleger ist Fifåg vor Södertälje und Broken vor dem Arkösund. Mit offenem Clubhaus, Sauna und El. .....und : totaler Ruhe und Einsamkeit.
Um es noch zu erwähnen: Arkösund ist ein netter kleiner Ort zum Anlaufen.
Wir sind diese Strecke nur mit Papierkarte gesegelt mit Unterstützung eines Hand- GPS und einem Fernglas mit Kompass. An navigatorische Probleme kann ich mich nicht erinnern.
Ganz lustig fand ich in Stegeborg noch die Dusche. Sie war offen, nur ein kleiner Sichtschutz... man konnte während des duschens auf das Wasser kucken. (Nein, es gibt keine Bilder...)
Stegeborg
Samstag, 14. Juni 2003
Mem -- 5 nm -- Sonne -- W 3
Das letzte Stück zum Kanal nach Mem fahren wir unter Motor. Wir zahlen 2.600 SEK Gebühren (ca. 260€) und tanken voll. Der Aufkleber wird stolz und sichtbar an den Mast geklebt.
Die Dieseltankstelle befindet sich direkt an dem Anleger wo auch die Kanalabgabe bezahlt wird. Wenn auch bis heute die Gebühren praktisch verdoppelt wurden, relativiert sich diese Summe doch. Auf der gesamten Kanalstrecke bis Sjötorp (gesprochen: schötorp) fallen, außer auf dem Vättern, keine Liegegebühren an. Wasser und Strom ist überall vorhanden. Man erhält ferner für jedes Besatzungsmitglied eine Duschkarte, mit der man ebenfalls auf der gesamten Kanalstrecke die (sehr sauberen) Toiletten und kostenlos die Duschen benutzen kann. Die Durchfahrt ist zeitlich nicht begrenzt, man kann sich den ganzen Sommer dort aufhalten.
Für die erste Schleusung kommt ein/e Student/in um sehr ausführlich die Schleusung zu erklären. Sie bittet uns eine mindestens 20 m lange Leine durch eine im Bug zu befestigende Rolle zu ziehen und am Ende einen großen Palsteg zu knüpfen. Das andere Ende nach hinten ins Cockpit zu führen und um eine Winsch zu legen. Dann eine Achterleine mit einem Auge versehen und das Schiff hiermit achtern in der Schleuse fest machen und die Länge nicht mehr verändern, sondern die Wasserstandsänderungen nur mit der Vorleine regulieren. Klar ist: das ist erprobt und die einzige vernünftige Lösung zum Schleusen.
Ausreichende Fender hatte ich schon gestern angebracht. Absolut notwendig ist ein dickes Fenderbrett, dass wie auf dem Bild zu sehen über zwei Gummifender befestigt wird. Einen weiteren Fender vorne und hinten am Heckkorb muss auch noch einer. So abgefendert gibs auch keine Probleme.
Bevor wir nach Söderkoping motoren noch paar Daten:
Der Kanal ist von Mem bis Sjötorp 190,5 km lang, bis Göteborg ca. 390 km
Er verbindet 5 Seen: Viken, Asplangen, Roxen, Vättern, Boren
58.000 Soldaten haben den Kanal gebaut
58 Schleusen bringen dich auf 91,5 m und wieder runter
50 Brücken werden geöffnet
Schiffsgröße: max. 30 m, 7,0 m breit, Durchfahrt 22 m, Tiefgang 2,82 m
Gebaut wurde der Kanal von Baltzar von Platen geb. 29. Mai 1766 in Dornhof bei Schaprode, damals schwedisch besetztes Pommern, gest 6.12.1829 beerdigt am Kanal (dazu später was)
Er wurde Offizier bei den Schweden was ihn langweilte, er lernte den Erbauer des Kaledonia Kanals, Thomas Telford kennen, der den KK von 1803 - 1822 erbaute. v.Platen kaufte nach der Fertigstellung des Kanals Gerätschaften von den Schotten und warb die Ingenieure an, den Göta- und insbesondere den Trollhättan Kanal zu bauen. Er selbst bekam vom schwedischen König den Auftrag 1810 mit dem Bau des Göta Kanals zu beginnen.
Spatenstich war am 12.April 1810 in Forsvik wo auch zunächst das Baubüro untergebracht war. Dieses zog später nach Motala um, wo sich auch heute noch die Kanalverwaltung befindet.
Göta Kanal
Götakanal
Samstag, 14. Juni 2003
Söderköbing--- 5 nm --- Sonne --- W 3
Stadt aus der Hanse- Zeit, nett, viel los. Schleusenmanöver klappen.
Nach der Schleuse in Mem motoren wir weiter. Die nächste Schleuse kommt, wir schleusen durch---und nach wenigen Meilen kommt schon Söderkoping in Sicht. Auch hier müssen wir erst durch die Schleuse und finden direkt dahinter zahlreiche freie Liegeplätze. Wir machen fest, der erste Ort im Kanal ist erreicht.
Söderköping ist eine alte Hanse Niederlassung. Neben dem Kanal haben wir einen kleinen Fluß gesehen. In einer Info- Broschüre wurde erklärt, wie man früher das Wasser hier gestaut hatte um mit den Handelsschiffen den Ort erreichen zu können. Auch finden sich noch größere Gebäude am Wasser, bei denen man sich ein altes Lagerhaus drunter vorstellen kann.
Der Ort allgemein überrascht ein wenig durch seine Lieblichkeit-- eine schöne schwedische Kleinstadt
Auf dem Stein ist eine Schlange abgebildet mit Runen. Hierbei handelt es sich nicht um die Mitgard- Schlange, sonder diese Steine mit einer Inschrift wurden aufgestellt um den Göttern für ein gut verlaufendes Schicksal, der glücklichen Wiederkehr eines Vermissten oder einer glücklichen Rettung zu danken. Sie finden sich in vielen Teilen Schwedens, auch auf Bornholm haben wir einen gesehen.
Montag 16. Juni 2003
Norsholm --9 nm-- Sonne/Wolken/Gewitter -- W 2
Schöne Fahrt über den Kanal, über den Asplången, 12 Schleusen aber wir können es inzwischen. Eine Windbö mit heftig Regen in der Schleuse treibt das Boot ab. Ich schleuse alleine, fahre zur nächsten Schleuse, Gretel geht zu Fuß nachdem der Schauer durch ist. In Norsholm fahren wir durch die letzte Schleuse und binden an.
Langsam kommt ein Kanal-feeling auf. Schleusen werden fern bedient und öffnen sich bei unserer Annäherung. Zeitweilig begleitet uns noch ein weiteres Boot, aber Wartezeiten haben wir praktisch nicht.
Wir fahren trotz des regnerischen Wetters durch eine traumhaft schöne Landschaft. Mehrere kleine Stege laden zum Anbinden ein. Einfach schön hier.
Dienstag, 17. Juni 2003
Linköping -- 14 nm -- Sonne -- Null Wind
Motorfahrt über den Roxen bei schönstem Sonnenschein, im Hafen sind wir mit einem Norweger die einzigen Gäste. Fahrräder auspacken und ca. 3,5 km in die Stadt radeln. An dem Kindakanal entlang ist es wunderschön. Stadt ist groß und die Kathedrale sehenswert.
Nach einer etwas lauten Nacht legen wir früh ab. Der ROXEN empfängt uns mit einer überwältigenden Schönheit. Ich liebe die Atmosphäre am frühen Morgen. Nur ein Minimotorflieger stört später die ruhige Fläche ein wenig.
Nach einigen Meilen biegen wir nach Linköping ab. Die Zufahrt zum Kindakanal, an dem der Hafen liegt, ist sehr flach. Bereitet mit 1,35 m TG aber keine Probleme. Der Hafen liegt wunderbar Ruhig, und mit den ausgepackten Bordfahrrädern kommt man schnell in die Stadt.
Wir entdecken eine "Flohmarkthalle" , ich kaufe mir für 10 SEK eine Biographie von Werner v. Siemens (und das mitten in Schweden) Meine Frau findet ein Dalarna- Pferd als Briefständer.
Der Kindakanal ist nur etwas für kleine Boote. Schon mit unserem Segler kommen wir da nicht durch.
Donnerstag, 19. Juni 2003
Berg 4 nm -- R e g e n -- S 2
Leider bewältigen wir die Schleusentreppe bei Regen. Der Anblick von unten- oben- und in den Schleusen ist gigantisch. Später scheint die Sonne dann wieder.
Nach den schönen Sonnentagen kommt jetzt wieder Regen und viel Wind. Morgen wollen wir hier an den Midsommar- Feierlichkeiten teilnehmen.
Berg ist bekannt (berühmt) für die Schleusentreppe, bestehend aus sieben aufeinander folgenden Schleusen---- dann folgt ein Ausgleichsbecken in dem der Yachthafen ist---- und dann kommen noch weitere vier Schleusen. Insgesamt also elf Schleusen sind zu überwinden.
Nach dem Regen machen wir einen kleinen Spaziergang zum Kloster Vreta -- Kultur muss sein.
Freitag 20.Juni 2003 --- Midsommar---
Heute ist der "höchste schwedische Feiertag" --Midsommar--
Während in Schweden auch am Sonntag viele Geschäfte geöffnet haben, kann es sein, dass an Midsommar schon am Freitag Nachmitteag alles zu ist. (So erlebten wir es mal in Varberg)
Midsommar wird immer an dem Wochenende gefeiert, dem der 21. 6. am nächsten liegt. Das ist dieses Jahr der 20/ 21. Juni.
Wer bei Midsommar an Alkohol im Strömen und unbekleideten jungen Leuten auf warmen Felsen denkt, sitzt im falschen Film.
Das Fest beginnt am Freitag als Gemeinschaftsfest. Der Ort trifft sich gut (traditionell) gekleidet, die kleinen Mädchen bis zur Großmutter (Murmur/ Murfa) haben sich Blumenkränze geflochten und kommen mit einem Picknickkorb zum Festplatz. Die Männer haben den Baum (Maistang) geschmückt und tragen ihn unter Fidelbegleitung zum Festplatz zum Aufstellen.
Mit handgemachter Fidelmusik werden jetzt tradionelle Tänze vorgeführt und auch von allen ---unter Einbeziehung auch der kleinsten Kinder-- um die Maistang getanzt.
Picknicken, Tanz und Spiele begleiten den Tag --- es gibt keinen!!! Alkohol.
Am Samstag dann wird innerhalb der Familie gefeiert, mit Freunden und Bekannten. Dann treffen sich auch eher die Jugendlichen zum Kapftrinken-- die aber nicht unbedingt dieses Fest dazu brauchen. Der Sonntag klingt dann aus.
Samstag, 21. Juni 2003
Borensberg -- 10 nm -- Sonne/Wolken --
Der Kanal verläuft weiter durch eine wunderschöne Landschaft. In der letzten Schleuse suchen wir etwas hektisch eine Anbindemöglichkeit. Es gibt keine, weil der Hub nur 20 cm beträgt. Das Tor öffnet sich schnell.
Die Kanalroutine lässt uns locker durch den Kanal fahren. Es ist einfach nur schön. Wir bewundern die teilweise sehr dicht an den Kanal gebauten Gebäude.
Sonntag 22. Juni 2003
Motala -- 5 nm -- Sonne -- W 2 es ist Hochsommer
Über den Boren nach Borenshult unter Motor. Hier eineinhalb Stunden auf die Schleusung gewartet. Dann nach Motala. Hier liegt man sehr gut im Zentrum der Stadt.
Unterhalb der fünfstufigen Schleusentreppe findet gerade ein Angelwettbewerb statt. Ich konnte aber nicht feststellen, was geangelt wurde.
Auf dem letzten Stück geht es an den alten Motala Werkstätten vorbei. Hier wurden, als es in Forsvik zu eng wurde, viele Bauteile und Brücken gebaut. Heute ein Museum der "schwedischen" Art. Alles ist offen und kostenlos. Originalpläne und Werkzeuge. Fotografien aus der Bauzeit. Für einen Technikinteressierten wahnsinnig interessant.
Weiter fahren wir an v. Platens Grabstelle vorbei und unterqueren noch Straßen- und Eisenbahnbrücken dann sind wir im Hafen von Motala und im Vätternsee.
Museum und alte Werkstätten des Kanalbaus.
In Motala m u s s man sich die Motala- Werkstatt, das Göta-Kanal Museum, das Trockendock ansehen. Man geht einfach vom Hafen ein Stück am Kanal zurück, besucht das Grab v. Platens----Geschichte pur.
Am nächsten Tag besteigen wir einen Linienbus und fahren nach Vadstena . Dieses Schloss ist zwar keine Geschichts- Tour aber dennoch überaus sehenswert. Wir mogeln uns unter eine deutsche Reisegruppe und werden durch das Schloss geführt.
Danach wandern wir noch durch das Kloster der Heiligen Birgitta . Auch ein "muss man gesehen haben". Zumal im Kloster gerade eine 700 Jahre Ausstellung über das Leben und Wirken der Birgitta war.
Man könnte auch von Motala über den Vättern nach Vadstena segeln. Die Liegekosten sollen aber "recht anständig" sein.
Mittwoch, 25. Juni 2003
Granvik -- 15 nm -- Sonne -- NE-E 4
Kleiner romantischer Ort über den Vättern den wir segelnd erreicht haben. Bis 1930 Holzindustrie. Heute Camping. Sehr schöne ruhige Landschaft.
Wir legen in Motala ab, verlassen den Göta-Kanal Richtung NW und segeln paar Meilen. In Granvik standen 2003 nur ein paar Ferien (Camping)- Häuser und eine Gaststätte. Wir fanden einen absolut leeren Hafen vor und eine große Wiese. Erkennbar war aber, dass hier ein Holzumschlag stattfand. Laut Wiki gab es wohl auch eine kleine Industrie hier:
Wikipedia:
Granvik ist eine kleine Ansiedlung in der schwedischen Gemeinde Karlsborg etwa 12 Kilometer nördlich des Ortes Karlsborg am Westufer des Vättern. Granvik war zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert ein Industrieort mit einem Hüttenwerk. Das Zentrum bildete der Gutshof. Zusammen mit alten Wirtschaftsgebäuden und Arbeiterwohnungen bildet er heute ein kulturhistorisch wertvolles Milieu. Granvik liegt in einem Naturschutzgebiet, das den Küstenstreifen und die vorgelagerten Schären umfasst. Bei Granvik treffen sich auch die Weitwanderwege Bergslagsleden und Västra Vätterleden.
Die Anlegestelle im Wald deutet auf eine frühe Ansiedlung hin (den Autoreifen muss man sich wohl weg denken) Da sich das Land immer noch hebt, wird hier wohl auch tieferes Wasser gewesen sein.
Uns wurde noch Jönköping, im Süden des Vättern empfohlen. Da segeln wir das nächste Mal hin.
Der Zweiter Teil der Göta Kanals
Karlsborg - Sjötorp
Donnerstag, 26. Juni 2003
Forsvik -- 10 nm -- Sonne - E 2
Früh geht es weiter nach Karsborg, die Festung ansehen - ein Riesending! Dann weiter nach Forsvik. Hier die Entstehung der schwedischen Industrie studiert. Sieht noch alles sehr gemütlich aus.
Der Ort Karlsborg interessiert uns nicht weiter, wohl aber ein Spaziergang über die alte Festung In Forsvik fand, wie eingangs schon erwähnt , der erste Spatenstich statt. Man hatte Forsvik gewählt, weil man für den Bau des Götakanals Bauteile "erfinden" oder zumindest entwickeln musste, und es dafür schon eine Hütte im Ort gab. In Forsvik und weiter im Norden gab es Eisenerz -Vorkommen. Hieraus stellte man schon früher Eisenwaren her. Im Museum habe ich gelesen, dass hier die schwedische Industrie entstand.
Hier wurde dann die erste Götakanal- Klappbrücke entwickelt und gebaut die noch vorhanden und funktionsfähig ist. Nach dieser Brücke wurden auch die anderen Klappbrücken hergestellt. Im Laufe der Jahre wurden diese aber durch größere und stabilere ersetzt.
Durch diese "Bauteile- Entwicklungszeit" und dem ersten Spatenstich war Forsvik auch zuerst die Bauzentrale. Als dann mehr Schwung in den Bauvortschritt kam und mehr Arbeiter beschäftigt wurden zog man nach Motala um. Dort sitzt die Kanalverwaltung noch heute.
Wir machen noch einen kleinen Rundgang durch das Museum. Natürlich stehen auch hier wieder alle Türen offen und man kann sich alles in Ruhe ansehen.
Das obere Bild zeigt die Original-Brücke aus den Anfängen. Dahinter sieht man schon eine der neuen Brücke.
Das untere zeigt Werkstätten und einige Gebäude auf dem Museum.
Im Museum waren diese Modelle und Zeichnungen der Erzgewinnung, im Raum selber war eine Esse- im Nebenraum standen alte Gußformen für diverse Bautele, schwarz verräucherte Wände und eine dicke Schicht festgetretener Schlacke auf dem Boden. Man fühlte sich sich zurückversetzt in die Zeit von 1800
An dem Glühkopfmotor machten sich den ganzen Nachmittag drei Mann zu schaffen. Sie versuchten diesen Motor zum Laufen zu bringen. Irgendwann schafften sie es und man hörte in einiger Entfernung plötzlich dieses typische hämmernde Geräusch eines großen Einzylinders. Sie schafften es doch tatsächlich, diesen Greis wieder zu einem ruhigen und gleichmäßigen Lauf zu bringen. Neugierig wie ich nunmal bin komme ich dazu und amüsiere mich über die zufriedenen, ja fröhlichen Gesichter.
Eric Nordevall
Diese beiden fröhlichen Gesellen arbeiteten in der Tischlerei.
Mit dem Rechten habe ich mich eine Weile unterhalten. Es stellte sich zunächst heraus, dass er in Deutschland geboren war und vor vielen Jahren wegen einer hübschen Schwedin hierher gekommen war.
Sie waren seit einigen Jahren dabei die Eric Nordevall neu zu bauen. Dieses Schiff mit der Jahresangabe 1837 war offenbar in jenem Jahr in Dienst gestellt worden. Er erzählte mir, das der Stapellauf wohl auch sehr gut abgelaufen sei, jedoch ist der Raddampfer auf seiner Jungfernfahrt auf den Vättern hinaus gefahren. Nun sind diese schwedischen Binnenseen für ihre Unberechenbarkeit bekannt. Es kann hier urplötzlich ein Wetter aufkommen mit heftigen Sturm und auch genau so plötzlich wieder abflauen. Genau das ist diesem unglückseligen Dampfer passiert. Noch nicht die Mitte des Sees erreicht, kam ein Sturm auf, das Schiff kenterte und versank.
Sowas ähnliches hab ich doch schon mal von einem Schiff Namens Wasa gehört.
Dieses Neubau Projekt der Eric Nordevall wird vom schwedischen Staat als Jugendaufbauwerk gefördert.
Die neue Eric Nordevall auf dem Helgen
Wasserkraftwerk
Freitag, 27. Juni 2003
Tåtorp -- 10 nm -- Sonne/Regen/Gewitter -- N 2
Wir halten uns noch im Museum auf, weil es noch viel zu sehen gibt. Alles ist richtig gut gemacht mit originalen Werkzeugen und Maschinen. Spät nachmittags legen wir ab und fahren über den Viken nach Tåtorp. Hier ist nichts los und schön ruhig.
Nach so vielen Eindrücken können wir auch erstmal wieder etwas Ruhe gebrauchen. Ich hätte in Forsvik leicht eine Woche verbringen können.
Der Scheitelpunkt ist erreicht.
Samstag, 28. Juni 2003
Töreboda -- 7 nm -- Sonne/Regen -- Hochsommer mit Regenschauern
Um 9 Uhr durch die Schleuse in den Kanal. In Jonsboda an einer neuen Anlage angebunden und den Griller angeworfen. Töreboda ist ein Nest aber mit guten Einkaufmöglichkeiten (Prips 12 x 0,5 zu 38 SEK)
Es geht weiter mit einer traumhaft schönen Kanalfahrt. Natur und Ruhe, kaum Bebauung. Unser Halt in Jonsboda ist noch erwähnenswert. Die Möglichkeit längsseits an einem Anleger festzumachen. Auf dem kleinen Vorplatz steht eine kleine Hütte mit einer offenen Seite zum Kanal und einen Fußboden darin auf ca. 60 cm Höhe über dem Erdboden. Die Hütte ist gut zwei Meter tief und vier Meter breit. Sie ist eine Übernachtungsmöglichkeit für Fahrradwanderer und natürlich auch für Kanuten und Paddler. In 20 m Entfernung liegt ein kleiner Holzberg, der zum Lagerfeuer machen benutzt wird.
Uns ist schon verschiedentlich aufgefallen, dass neben dem Kanal ein Fahrradweg entlang führt, der auch stark benutzt wird. Man könnte also auch den Kanal mit dem Fahrrad erkunden.
Auf diesem Kanalabschnitt befinden sich noch Schleusen, die noch von alters her per Hand bedient werden. Der Skipper ist herzlich eingeladen mit zu kurbeln.
Sonntag 29. Juni 2003
Lyrestad -- 5 nm -- Halbsonne -- Wechselhaft aber trocken
Ab jetzt geht es abwärts. Es ist etwas leichter, weil man in die gefüllte Schleuse einfährt und anbindet. In Norrkvarn angebunden die Miniatur des Göta- Kanals angesehen. Zu den Schiffssetzungen war es zu weit.
Zunächst Norrkvarn
Bei der Vorbeifahrt sehen wir eine Baustelle. Wir erkennen, dass hier ein Park angelegt wird. Das macht mich natürlich neugierig. Leider sind wir schon durch die Schleuse durch und dahinter gibt es erst eine Schleuse weiter einen kleinen Steg. Zunächst essen wir zu Mittag, dann wandern wir zurück. In Norrkvarn wird ein Park angelegt, der dem Götakanal nachempfunden ist. Damals eine Baustelle, heute fließen da die Wassermassen. Auf Google gut zu erkennen.
Hier muss es auch zumindest eine Schiffssetzung geben--- zum Hinwandern war es mir wohl zu weit. -- Nächstes Mal.
Dieses sollte aber nicht der einzige Höhepunkt des Tages sein.
Wir legen von unserem Steg ab und tuckern weiter nach Lyrestad, wo wir für heute bleiben wollen.
In Lyrestad binden wir an, legen Strom und wollen uns auf den Weg machen die Stadt zu erkunden. Direkt am Anleger ist ein Lagerhaus, es ist geöffnet. Hier gibt es Waren aller Art sowie Speisen und Getränke, und am Sonntag ist es eher ein Cafe--- so im Stil eines amerikanischen Warehouse. Wir kucken hinein, ob es morgen früh Brötchen gibt (ja, gibs) und werden gleich von einem freundlichen Mann (das Bild ist leider unscharf aber er ist erwähnenswert) in Beschlag genommen der uns unbedingt sein Museum zeigen will.
Wieder einmal fühle ich mich erschlagen. Er zeigt uns auf drei Etagen Hauhaltsgegenstände aus vergangenen Zeiten, die selbst ich noch nicht in Natur und gebrauchtem aber auch gebrauchsfähigen Zustand gesehen habe. Alte Elektroartikel als der Strom gerade entdeckt wurde, Handwaschmaschinen von Miele aus Holz, Uniformen, Säbel Waffen (kleine) jeder Art, Schränke voll mit Teilen und Sammlungen--- schlicht alles, was in den Haushalten vergangener Zeiten vorhanden war aber hier eingelagert wurde. Durchgehen konnte man da nur in einem schmalen Gang. Jedes Teil das ihm wichtig erscheint erklärt er uns - natürlich auf schwedisch.
Ich habe einen Reisebericht durch den Göta- Kanal nachgeschrieben dessen Reise meine Frau und ich 2003 gemacht haben. Ich habe mein Logbuch, Bilder, Videos und meine Erinnerung.
Ich möchte Erinnerungen wecken Sehnsüchte für diese Reise hervorrufen und die Neugierde befriedigen für diejenigen, die die Reise nicht machen können.
Die Reise führt von Ost nach West. Von Mem nach Motala.
Viel Spaß beim Lesen.
Der Göta Kanal
Wenn wir vom Göta- Kanal sprechen, meinen wir eigentlich drei Känäle, die Göteborg und Stockholm verbinden. Der Personen- und Warenverkehr zwischen den beiden "Großstädten" und um die großen Holzvorkommen an den Seen zu erschließen und das Holz auf die Märkte an die Küsten zu transportieren.
Der erste Teil des Göta- Kanals geht von Mem bist Motala, dann durch den Vättern- See.
Der zweite Teil geht von Karlsborg bis Sjötorp, dann durch den Vänern- See.
Der dritte Teil ist der Trollhätte- Kanal von Vänersborg nach Göteborg in die Göta - Älv.
Als die Gesamtstrecke endlich befahrbar war, hielt die Eisenbahn schon ihren Einzug. Der Kanal errang niemals den wirtschaftlichen Erfolg, der ihm eigentlich zugedacht war. Nach einer kurzen Blütezeit versank der Kanal schnell in fast Bedeutungslosigkeit.
Der Grund dieser Verzögerung waren die Wasserfälle bei Trollhättan. Der Untergrund besteht hier aus härtestem schwedischen Granit. Erst nach der Entwicklung geeigneter Sprengstoffe gelang der Fertigbau, und auch nach den Erfahrungen, die man beim Bau des Kaledonia- Kanals gesammelt hatte.
Freitag, 13. Juni 2003
Stegeborg -- 12 nm -- Regen -- WNW 5
Hoch am Wind die Hälfte der Strecke (von Arkösund) gesegelt. Der Sund ist wunderschön zu durchsegeln--- auch bei Regen. Es gibt zahlreiche kleinere Häfen die nicht in der Karte verzeichnet sind. Wir mach einen angenehmen Spaziergang
Dieses ist unsere letzte Station von dem Kanal. Wir sind am 21. Mai gestartet, sind die schwedische Ostküste hinauf gesegelt bis nach Södertälje, der Endstation der S-Bahn die nach Stockholm führt. Wir haben uns einige Tage die Stadt angesehen. Von dort segeln wir zurück (ca.65 nm) nach Stegeborg.
In Schweden, besonders an der Ostküste, gibt es eine Besonderheit. Die Vereine betreiben auch eigene Anleger, auf einer meist unbewohnten Insel, die ohne Wasser, Strom aber mit Plumpsklo und Mülleimer betrieben werden. Manchmal wird etwas Geld kassiert, meistens ist es auch für Gäste kostenfrei. Ein solcher Anleger ist Fifåg vor Södertälje und Broken vor dem Arkösund. Mit offenem Clubhaus, Sauna und El. .....und : totaler Ruhe und Einsamkeit.
Um es noch zu erwähnen: Arkösund ist ein netter kleiner Ort zum Anlaufen.
Wir sind diese Strecke nur mit Papierkarte gesegelt mit Unterstützung eines Hand- GPS und einem Fernglas mit Kompass. An navigatorische Probleme kann ich mich nicht erinnern.
Ganz lustig fand ich in Stegeborg noch die Dusche. Sie war offen, nur ein kleiner Sichtschutz... man konnte während des duschens auf das Wasser kucken. (Nein, es gibt keine Bilder...)
Stegeborg
Samstag, 14. Juni 2003
Mem -- 5 nm -- Sonne -- W 3
Das letzte Stück zum Kanal nach Mem fahren wir unter Motor. Wir zahlen 2.600 SEK Gebühren (ca. 260€) und tanken voll. Der Aufkleber wird stolz und sichtbar an den Mast geklebt.
Die Dieseltankstelle befindet sich direkt an dem Anleger wo auch die Kanalabgabe bezahlt wird. Wenn auch bis heute die Gebühren praktisch verdoppelt wurden, relativiert sich diese Summe doch. Auf der gesamten Kanalstrecke bis Sjötorp (gesprochen: schötorp) fallen, außer auf dem Vättern, keine Liegegebühren an. Wasser und Strom ist überall vorhanden. Man erhält ferner für jedes Besatzungsmitglied eine Duschkarte, mit der man ebenfalls auf der gesamten Kanalstrecke die (sehr sauberen) Toiletten und kostenlos die Duschen benutzen kann. Die Durchfahrt ist zeitlich nicht begrenzt, man kann sich den ganzen Sommer dort aufhalten.
Für die erste Schleusung kommt ein/e Student/in um sehr ausführlich die Schleusung zu erklären. Sie bittet uns eine mindestens 20 m lange Leine durch eine im Bug zu befestigende Rolle zu ziehen und am Ende einen großen Palsteg zu knüpfen. Das andere Ende nach hinten ins Cockpit zu führen und um eine Winsch zu legen. Dann eine Achterleine mit einem Auge versehen und das Schiff hiermit achtern in der Schleuse fest machen und die Länge nicht mehr verändern, sondern die Wasserstandsänderungen nur mit der Vorleine regulieren. Klar ist: das ist erprobt und die einzige vernünftige Lösung zum Schleusen.
Ausreichende Fender hatte ich schon gestern angebracht. Absolut notwendig ist ein dickes Fenderbrett, dass wie auf dem Bild zu sehen über zwei Gummifender befestigt wird. Einen weiteren Fender vorne und hinten am Heckkorb muss auch noch einer. So abgefendert gibs auch keine Probleme.
Bevor wir nach Söderkoping motoren noch paar Daten:
Der Kanal ist von Mem bis Sjötorp 190,5 km lang, bis Göteborg ca. 390 km
Er verbindet 5 Seen: Viken, Asplangen, Roxen, Vättern, Boren
58.000 Soldaten haben den Kanal gebaut
58 Schleusen bringen dich auf 91,5 m und wieder runter
50 Brücken werden geöffnet
Schiffsgröße: max. 30 m, 7,0 m breit, Durchfahrt 22 m, Tiefgang 2,82 m
Gebaut wurde der Kanal von Baltzar von Platen geb. 29. Mai 1766 in Dornhof bei Schaprode, damals schwedisch besetztes Pommern, gest 6.12.1829 beerdigt am Kanal (dazu später was)
Er wurde Offizier bei den Schweden was ihn langweilte, er lernte den Erbauer des Kaledonia Kanals, Thomas Telford kennen, der den KK von 1803 - 1822 erbaute. v.Platen kaufte nach der Fertigstellung des Kanals Gerätschaften von den Schotten und warb die Ingenieure an, den Göta- und insbesondere den Trollhättan Kanal zu bauen. Er selbst bekam vom schwedischen König den Auftrag 1810 mit dem Bau des Göta Kanals zu beginnen.
Spatenstich war am 12.April 1810 in Forsvik wo auch zunächst das Baubüro untergebracht war. Dieses zog später nach Motala um, wo sich auch heute noch die Kanalverwaltung befindet.
Göta Kanal
Götakanal
Samstag, 14. Juni 2003
Söderköbing--- 5 nm --- Sonne --- W 3
Stadt aus der Hanse- Zeit, nett, viel los. Schleusenmanöver klappen.
Nach der Schleuse in Mem motoren wir weiter. Die nächste Schleuse kommt, wir schleusen durch---und nach wenigen Meilen kommt schon Söderkoping in Sicht. Auch hier müssen wir erst durch die Schleuse und finden direkt dahinter zahlreiche freie Liegeplätze. Wir machen fest, der erste Ort im Kanal ist erreicht.
Söderköping ist eine alte Hanse Niederlassung. Neben dem Kanal haben wir einen kleinen Fluß gesehen. In einer Info- Broschüre wurde erklärt, wie man früher das Wasser hier gestaut hatte um mit den Handelsschiffen den Ort erreichen zu können. Auch finden sich noch größere Gebäude am Wasser, bei denen man sich ein altes Lagerhaus drunter vorstellen kann.
Der Ort allgemein überrascht ein wenig durch seine Lieblichkeit-- eine schöne schwedische Kleinstadt
Auf dem Stein ist eine Schlange abgebildet mit Runen. Hierbei handelt es sich nicht um die Mitgard- Schlange, sonder diese Steine mit einer Inschrift wurden aufgestellt um den Göttern für ein gut verlaufendes Schicksal, der glücklichen Wiederkehr eines Vermissten oder einer glücklichen Rettung zu danken. Sie finden sich in vielen Teilen Schwedens, auch auf Bornholm haben wir einen gesehen.
Montag 16. Juni 2003
Norsholm --9 nm-- Sonne/Wolken/Gewitter -- W 2
Schöne Fahrt über den Kanal, über den Asplången, 12 Schleusen aber wir können es inzwischen. Eine Windbö mit heftig Regen in der Schleuse treibt das Boot ab. Ich schleuse alleine, fahre zur nächsten Schleuse, Gretel geht zu Fuß nachdem der Schauer durch ist. In Norsholm fahren wir durch die letzte Schleuse und binden an.
Langsam kommt ein Kanal-feeling auf. Schleusen werden fern bedient und öffnen sich bei unserer Annäherung. Zeitweilig begleitet uns noch ein weiteres Boot, aber Wartezeiten haben wir praktisch nicht.
Wir fahren trotz des regnerischen Wetters durch eine traumhaft schöne Landschaft. Mehrere kleine Stege laden zum Anbinden ein. Einfach schön hier.
Dienstag, 17. Juni 2003
Linköping -- 14 nm -- Sonne -- Null Wind
Motorfahrt über den Roxen bei schönstem Sonnenschein, im Hafen sind wir mit einem Norweger die einzigen Gäste. Fahrräder auspacken und ca. 3,5 km in die Stadt radeln. An dem Kindakanal entlang ist es wunderschön. Stadt ist groß und die Kathedrale sehenswert.
Nach einer etwas lauten Nacht legen wir früh ab. Der ROXEN empfängt uns mit einer überwältigenden Schönheit. Ich liebe die Atmosphäre am frühen Morgen. Nur ein Minimotorflieger stört später die ruhige Fläche ein wenig.
Nach einigen Meilen biegen wir nach Linköping ab. Die Zufahrt zum Kindakanal, an dem der Hafen liegt, ist sehr flach. Bereitet mit 1,35 m TG aber keine Probleme. Der Hafen liegt wunderbar Ruhig, und mit den ausgepackten Bordfahrrädern kommt man schnell in die Stadt.
Wir entdecken eine "Flohmarkthalle" , ich kaufe mir für 10 SEK eine Biographie von Werner v. Siemens (und das mitten in Schweden) Meine Frau findet ein Dalarna- Pferd als Briefständer.
Der Kindakanal ist nur etwas für kleine Boote. Schon mit unserem Segler kommen wir da nicht durch.
Donnerstag, 19. Juni 2003
Berg 4 nm -- R e g e n -- S 2
Leider bewältigen wir die Schleusentreppe bei Regen. Der Anblick von unten- oben- und in den Schleusen ist gigantisch. Später scheint die Sonne dann wieder.
Nach den schönen Sonnentagen kommt jetzt wieder Regen und viel Wind. Morgen wollen wir hier an den Midsommar- Feierlichkeiten teilnehmen.
Berg ist bekannt (berühmt) für die Schleusentreppe, bestehend aus sieben aufeinander folgenden Schleusen---- dann folgt ein Ausgleichsbecken in dem der Yachthafen ist---- und dann kommen noch weitere vier Schleusen. Insgesamt also elf Schleusen sind zu überwinden.
Nach dem Regen machen wir einen kleinen Spaziergang zum Kloster Vreta -- Kultur muss sein.
Freitag 20.Juni 2003 --- Midsommar---
Heute ist der "höchste schwedische Feiertag" --Midsommar--
Während in Schweden auch am Sonntag viele Geschäfte geöffnet haben, kann es sein, dass an Midsommar schon am Freitag Nachmitteag alles zu ist. (So erlebten wir es mal in Varberg)
Midsommar wird immer an dem Wochenende gefeiert, dem der 21. 6. am nächsten liegt. Das ist dieses Jahr der 20/ 21. Juni.
Wer bei Midsommar an Alkohol im Strömen und unbekleideten jungen Leuten auf warmen Felsen denkt, sitzt im falschen Film.
Das Fest beginnt am Freitag als Gemeinschaftsfest. Der Ort trifft sich gut (traditionell) gekleidet, die kleinen Mädchen bis zur Großmutter (Murmur/ Murfa) haben sich Blumenkränze geflochten und kommen mit einem Picknickkorb zum Festplatz. Die Männer haben den Baum (Maistang) geschmückt und tragen ihn unter Fidelbegleitung zum Festplatz zum Aufstellen.
Mit handgemachter Fidelmusik werden jetzt tradionelle Tänze vorgeführt und auch von allen ---unter Einbeziehung auch der kleinsten Kinder-- um die Maistang getanzt.
Picknicken, Tanz und Spiele begleiten den Tag --- es gibt keinen!!! Alkohol.
Am Samstag dann wird innerhalb der Familie gefeiert, mit Freunden und Bekannten. Dann treffen sich auch eher die Jugendlichen zum Kapftrinken-- die aber nicht unbedingt dieses Fest dazu brauchen. Der Sonntag klingt dann aus.
Samstag, 21. Juni 2003
Borensberg -- 10 nm -- Sonne/Wolken --
Der Kanal verläuft weiter durch eine wunderschöne Landschaft. In der letzten Schleuse suchen wir etwas hektisch eine Anbindemöglichkeit. Es gibt keine, weil der Hub nur 20 cm beträgt. Das Tor öffnet sich schnell.
Die Kanalroutine lässt uns locker durch den Kanal fahren. Es ist einfach nur schön. Wir bewundern die teilweise sehr dicht an den Kanal gebauten Gebäude.
Sonntag 22. Juni 2003
Motala -- 5 nm -- Sonne -- W 2 es ist Hochsommer
Über den Boren nach Borenshult unter Motor. Hier eineinhalb Stunden auf die Schleusung gewartet. Dann nach Motala. Hier liegt man sehr gut im Zentrum der Stadt.
Unterhalb der fünfstufigen Schleusentreppe findet gerade ein Angelwettbewerb statt. Ich konnte aber nicht feststellen, was geangelt wurde.
Auf dem letzten Stück geht es an den alten Motala Werkstätten vorbei. Hier wurden, als es in Forsvik zu eng wurde, viele Bauteile und Brücken gebaut. Heute ein Museum der "schwedischen" Art. Alles ist offen und kostenlos. Originalpläne und Werkzeuge. Fotografien aus der Bauzeit. Für einen Technikinteressierten wahnsinnig interessant.
Weiter fahren wir an v. Platens Grabstelle vorbei und unterqueren noch Straßen- und Eisenbahnbrücken dann sind wir im Hafen von Motala und im Vätternsee.
Museum und alte Werkstätten des Kanalbaus.
In Motala m u s s man sich die Motala- Werkstatt, das Göta-Kanal Museum, das Trockendock ansehen. Man geht einfach vom Hafen ein Stück am Kanal zurück, besucht das Grab v. Platens----Geschichte pur.
Am nächsten Tag besteigen wir einen Linienbus und fahren nach Vadstena . Dieses Schloss ist zwar keine Geschichts- Tour aber dennoch überaus sehenswert. Wir mogeln uns unter eine deutsche Reisegruppe und werden durch das Schloss geführt.
Danach wandern wir noch durch das Kloster der Heiligen Birgitta . Auch ein "muss man gesehen haben". Zumal im Kloster gerade eine 700 Jahre Ausstellung über das Leben und Wirken der Birgitta war.
Man könnte auch von Motala über den Vättern nach Vadstena segeln. Die Liegekosten sollen aber "recht anständig" sein.
Mittwoch, 25. Juni 2003
Granvik -- 15 nm -- Sonne -- NE-E 4
Kleiner romantischer Ort über den Vättern den wir segelnd erreicht haben. Bis 1930 Holzindustrie. Heute Camping. Sehr schöne ruhige Landschaft.
Wir legen in Motala ab, verlassen den Göta-Kanal Richtung NW und segeln paar Meilen. In Granvik standen 2003 nur ein paar Ferien (Camping)- Häuser und eine Gaststätte. Wir fanden einen absolut leeren Hafen vor und eine große Wiese. Erkennbar war aber, dass hier ein Holzumschlag stattfand. Laut Wiki gab es wohl auch eine kleine Industrie hier:
Wikipedia:
Granvik ist eine kleine Ansiedlung in der schwedischen Gemeinde Karlsborg etwa 12 Kilometer nördlich des Ortes Karlsborg am Westufer des Vättern. Granvik war zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert ein Industrieort mit einem Hüttenwerk. Das Zentrum bildete der Gutshof. Zusammen mit alten Wirtschaftsgebäuden und Arbeiterwohnungen bildet er heute ein kulturhistorisch wertvolles Milieu. Granvik liegt in einem Naturschutzgebiet, das den Küstenstreifen und die vorgelagerten Schären umfasst. Bei Granvik treffen sich auch die Weitwanderwege Bergslagsleden und Västra Vätterleden.
Die Anlegestelle im Wald deutet auf eine frühe Ansiedlung hin (den Autoreifen muss man sich wohl weg denken) Da sich das Land immer noch hebt, wird hier wohl auch tieferes Wasser gewesen sein.
Uns wurde noch Jönköping, im Süden des Vättern empfohlen. Da segeln wir das nächste Mal hin.
Der Zweiter Teil der Göta Kanals
Karlsborg - Sjötorp
Donnerstag, 26. Juni 2003
Forsvik -- 10 nm -- Sonne - E 2
Früh geht es weiter nach Karsborg, die Festung ansehen - ein Riesending! Dann weiter nach Forsvik. Hier die Entstehung der schwedischen Industrie studiert. Sieht noch alles sehr gemütlich aus.
Hier wurde dann die erste Götakanal- Klappbrücke entwickelt und gebaut die noch vorhanden und funktionsfähig ist. Nach dieser Brücke wurden auch die anderen Klappbrücken hergestellt. Im Laufe der Jahre wurden diese aber durch größere und stabilere ersetzt.
Durch diese "Bauteile- Entwicklungszeit" und dem ersten Spatenstich war Forsvik auch zuerst die Bauzentrale. Als dann mehr Schwung in den Bauvortschritt kam und mehr Arbeiter beschäftigt wurden zog man nach Motala um. Dort sitzt die Kanalverwaltung noch heute.
Wir machen noch einen kleinen Rundgang durch das Museum. Natürlich stehen auch hier wieder alle Türen offen und man kann sich alles in Ruhe ansehen.
Das obere Bild zeigt die Original-Brücke aus den Anfängen. Dahinter sieht man schon eine der neuen Brücke.
Das untere zeigt Werkstätten und einige Gebäude auf dem Museum.
Im Museum waren diese Modelle und Zeichnungen der Erzgewinnung, im Raum selber war eine Esse- im Nebenraum standen alte Gußformen für diverse Bautele, schwarz verräucherte Wände und eine dicke Schicht festgetretener Schlacke auf dem Boden. Man fühlte sich sich zurückversetzt in die Zeit von 1800
An dem Glühkopfmotor machten sich den ganzen Nachmittag drei Mann zu schaffen. Sie versuchten diesen Motor zum Laufen zu bringen. Irgendwann schafften sie es und man hörte in einiger Entfernung plötzlich dieses typische hämmernde Geräusch eines großen Einzylinders. Sie schafften es doch tatsächlich, diesen Greis wieder zu einem ruhigen und gleichmäßigen Lauf zu bringen. Neugierig wie ich nunmal bin komme ich dazu und amüsiere mich über die zufriedenen, ja fröhlichen Gesichter.
Eric Nordevall
Diese beiden fröhlichen Gesellen arbeiteten in der Tischlerei.
Mit dem Rechten habe ich mich eine Weile unterhalten. Es stellte sich zunächst heraus, dass er in Deutschland geboren war und vor vielen Jahren wegen einer hübschen Schwedin hierher gekommen war.
Sie waren seit einigen Jahren dabei die Eric Nordevall neu zu bauen. Dieses Schiff mit der Jahresangabe 1837 war offenbar in jenem Jahr in Dienst gestellt worden. Er erzählte mir, das der Stapellauf wohl auch sehr gut abgelaufen sei, jedoch ist der Raddampfer auf seiner Jungfernfahrt auf den Vättern hinaus gefahren. Nun sind diese schwedischen Binnenseen für ihre Unberechenbarkeit bekannt. Es kann hier urplötzlich ein Wetter aufkommen mit heftigen Sturm und auch genau so plötzlich wieder abflauen. Genau das ist diesem unglückseligen Dampfer passiert. Noch nicht die Mitte des Sees erreicht, kam ein Sturm auf, das Schiff kenterte und versank.
Sowas ähnliches hab ich doch schon mal von einem Schiff Namens Wasa gehört.
Dieses Neubau Projekt der Eric Nordevall wird vom schwedischen Staat als Jugendaufbauwerk gefördert.
Die neue Eric Nordevall auf dem Helgen
Wasserkraftwerk
Freitag, 27. Juni 2003
Tåtorp -- 10 nm -- Sonne/Regen/Gewitter -- N 2
Wir halten uns noch im Museum auf, weil es noch viel zu sehen gibt. Alles ist richtig gut gemacht mit originalen Werkzeugen und Maschinen. Spät nachmittags legen wir ab und fahren über den Viken nach Tåtorp. Hier ist nichts los und schön ruhig.
Nach so vielen Eindrücken können wir auch erstmal wieder etwas Ruhe gebrauchen. Ich hätte in Forsvik leicht eine Woche verbringen können.
Der Scheitelpunkt ist erreicht.
Samstag, 28. Juni 2003
Töreboda -- 7 nm -- Sonne/Regen -- Hochsommer mit Regenschauern
Um 9 Uhr durch die Schleuse in den Kanal. In Jonsboda an einer neuen Anlage angebunden und den Griller angeworfen. Töreboda ist ein Nest aber mit guten Einkaufmöglichkeiten (Prips 12 x 0,5 zu 38 SEK)
Es geht weiter mit einer traumhaft schönen Kanalfahrt. Natur und Ruhe, kaum Bebauung. Unser Halt in Jonsboda ist noch erwähnenswert. Die Möglichkeit längsseits an einem Anleger festzumachen. Auf dem kleinen Vorplatz steht eine kleine Hütte mit einer offenen Seite zum Kanal und einen Fußboden darin auf ca. 60 cm Höhe über dem Erdboden. Die Hütte ist gut zwei Meter tief und vier Meter breit. Sie ist eine Übernachtungsmöglichkeit für Fahrradwanderer und natürlich auch für Kanuten und Paddler. In 20 m Entfernung liegt ein kleiner Holzberg, der zum Lagerfeuer machen benutzt wird.
Uns ist schon verschiedentlich aufgefallen, dass neben dem Kanal ein Fahrradweg entlang führt, der auch stark benutzt wird. Man könnte also auch den Kanal mit dem Fahrrad erkunden.
Auf diesem Kanalabschnitt befinden sich noch Schleusen, die noch von alters her per Hand bedient werden. Der Skipper ist herzlich eingeladen mit zu kurbeln.
Sonntag 29. Juni 2003
Lyrestad -- 5 nm -- Halbsonne -- Wechselhaft aber trocken
Ab jetzt geht es abwärts. Es ist etwas leichter, weil man in die gefüllte Schleuse einfährt und anbindet. In Norrkvarn angebunden die Miniatur des Göta- Kanals angesehen. Zu den Schiffssetzungen war es zu weit.
Zunächst Norrkvarn
Bei der Vorbeifahrt sehen wir eine Baustelle. Wir erkennen, dass hier ein Park angelegt wird. Das macht mich natürlich neugierig. Leider sind wir schon durch die Schleuse durch und dahinter gibt es erst eine Schleuse weiter einen kleinen Steg. Zunächst essen wir zu Mittag, dann wandern wir zurück. In Norrkvarn wird ein Park angelegt, der dem Götakanal nachempfunden ist. Damals eine Baustelle, heute fließen da die Wassermassen. Auf Google gut zu erkennen.
Hier muss es auch zumindest eine Schiffssetzung geben--- zum Hinwandern war es mir wohl zu weit. -- Nächstes Mal.
Dieses sollte aber nicht der einzige Höhepunkt des Tages sein.
In Lyrestad binden wir an, legen Strom und wollen uns auf den Weg machen die Stadt zu erkunden. Direkt am Anleger ist ein Lagerhaus, es ist geöffnet. Hier gibt es Waren aller Art sowie Speisen und Getränke, und am Sonntag ist es eher ein Cafe--- so im Stil eines amerikanischen Warehouse. Wir kucken hinein, ob es morgen früh Brötchen gibt (ja, gibs) und werden gleich von einem freundlichen Mann (das Bild ist leider unscharf aber er ist erwähnenswert) in Beschlag genommen der uns unbedingt sein Museum zeigen will.
Wieder einmal fühle ich mich erschlagen. Er zeigt uns auf drei Etagen Hauhaltsgegenstände aus vergangenen Zeiten, die selbst ich noch nicht in Natur und gebrauchtem aber auch gebrauchsfähigen Zustand gesehen habe. Alte Elektroartikel als der Strom gerade entdeckt wurde, Handwaschmaschinen von Miele aus Holz, Uniformen, Säbel Waffen (kleine) jeder Art, Schränke voll mit Teilen und Sammlungen--- schlicht alles, was in den Haushalten vergangener Zeiten vorhanden war aber hier eingelagert wurde. Durchgehen konnte man da nur in einem schmalen Gang. Jedes Teil das ihm wichtig erscheint erklärt er uns - natürlich auf schwedisch.
Einfach ein Museum der besonderen Art.
Montag, 30. Juni 2003
Sjötorp -- 3 nm -- Sonne, schönes Wetter
Ende des Göta- Kanals. Schöner Ort, Interessantes Museum. Auch hier wurde Auto-Bingo gespielt. Die Stabkirche ist vollkommen aus Holzschindeln gebaut und sehenswert.
Sjötorp (gespr. : schötorp) ist erreicht und damit das Ende des Göta- Kanals. Wir fahren nicht durch die letzte Schleuse, sondern legen uns an die Tankstelle um ein paar Liter nachzutanken. Dann verholen wir uns in den oberen Hafen. Würde man durch die Schleuse fahren, verlässt man damit den Kanal und müsste im Vereinshafen von Sjötorp Liegegeld zahlen. So nutzen wir nochmals den kostenlosen Hafen und die Duschen.
Auf unserem Programmzettel steht das Kanal o Sjöfartsmusèet -- was soll ich dazu noch sagen als --- sehenswert. Ebenso die Außenanlagen.
Längs des Kanals sind mir die Trockendocks aufgefallen. Hier studiere ich sie einmal ausgiebig. Diese Docks sind an oder in der Nähe einer Schleuse angeordnet und werden auch von oben befahren. In dem Einfahrttor befindet sich ein per Spindel verstellbarer Schieber. Der gleiche Schieber, ca. 1 x 1 Meter groß, befindet sich auch auf der gegenüberliegenden Seite zum Wasser ablassen. Der Abfluss mündet wieder im unteren Kanal oder wie hier in einem Graben. Ein Bediepaneel sucht man vergebens-- es gibt keinen. Alles wird handbedient. Faszinierend wie einfach aber effektiv hier konstruiert wurde!! Oben aufmachen-- mit Schiff reinfahren-- Tor zu-- unten das Wasser ablassen und das Schiff liegt trocken.
Auf unserer Wanderung durch die Anlagen und dem Ort ist uns schon eine ständige Lautsprecherdurchsage von Zahlenkolonnen aufgefallen. Dazu gelegentliches Autohupen---- Autobingo. Wir kannten es schon. Zahlreiche Spieler treffen sich, sitzen in ihren Autos und füllen nach Ansage der Zahlen ihre Bingo- Scheine aus. Wer seinen Schein voll hat- hupt und ein Helfer, meist jugendliche, kommt angelaufen. Autobingo-- die Schweden scheinen es zu lieben.
Trockemdock
Es gibt sooo viel zu sehen !!
Stabkirche
Dienstag, 1. Juli 2003
Mariestad -- 9 nm -- Regen nach dem Anlegen --
Unter Segel die ganze Strecke über den Vänern. Also, so dolle ist die Stadt ja nicht.
Wir legen ab, verlassen den Göta- Kanal durch die letzte Schleuse. Die Segel endlich mal wieder hoch und segeln in südliche Richtung über den Vänern nach Mariestad .
Mit den Städten hab ich das nicht so (kam ja wohl schon rüber). Mariestad ist auch nicht gerade eine Schönheit. Wir besichtigen den Dom, probieren das gleichnamige Bier und gehen spazieren.
Mittwoch, 2. Juli 2003
Spiken -- 19 nm -- Regen N 3 -- 80 SEK
Spiken-- kleiner Fischerort bestehend aus Fischbuden und Lokalen. Wir verspeisen ein Felchen
Das Wetter ist sehr regnerisch, aber auch von Sonnenschein unterbrochen. Wir legen bei Regen ab, und segeln durch eine schöne Landschaft.
In Spiken angekommen kaufe ich einen geräucherten SIK, das ist ein Felchen, eine Lachsart. Unsere Vorliebe für frisch zubereiteten Fisch können wir hier reichlich nachkommen. Der erste wird so, ohne alles, verputzt, die weitern werden dann mit Mus- oder Bratkartoffeln etwas kultivierter verspeist. Es gibt fast nichts leckereres. Wir ernähren uns diese Tage von diesem Fisch.
Dann gehts raus. Wegen der Regenneigung ziehen wir unsere Gummistiefel und Regenjacke an und wandern nach Schloß Läckö.
Läcköslott
Der Weg zum Schloss führt an Felder und Wald vorbei und war eigentlich ein schöner Spaziergang. Im Schloss ist unterhalb der Küche der Kerker angeordnet. Eine Puppe soll das Leiden darstellen. Und sonst, ein gute erhaltenes und frequentiertes Anwesen.
Freitag, 4.Juli 2003
Dalbergså -- 19 nm -- Regen- Sonne -- N 6 -- 100 SEK
Flotte Brise mit fast achterlichen Wind an die andere Küste. Längsseits liegen an der Wiese. Tante Emma- Laden
Nach dem schönen Aufenthalt in Spiken segeln wir durch wunderschöne Schärenlandschaft, dann über den Vänern in einen kleinen Flusslauf. Die Einfahrt verstopft ein riesiger Felsen, der nur wenig unter der Wasseroberfläche liegt und nur eine schmale Durchfahrt steuerbordseitig lässt. Belohnt werden wir mit einem herrlich ruhigen Liegeplatz.
Samstag, 5. Juli 2003
Vänersborg -- 18 nm -- Sonne -- NE 2 -- 100 SEK
Langsam an der Küste im Sonnenschein gesegelt. Nette Kleinstadt
Wir haben Segler gesprochen, die den ganzen Sommer hier auf den Vänern verbringen. Kann ich mir denken. Der See ist riesig groß und wenn man auf die Seekarte schaut bietet er auch noch vieles. Erreichbar von Heiligenhafen ist der See auch recht einfach. Vier Tage bis Göteborg und einen (guten) Tag bis Vänersborg und dem Vänern.
Nachdem wir uns in Vänersborg etwas umgesehen hatten, tuckern wir am nächsten Tag Richtung Schleuse.
Dieses wird meine neue Homepage
Hier findest du dann unsere Reiseberichte.