Sonntag, 13. Februar 2011

Unser Boot



Comet 1050                             
                                                                                                         


 

Werft: COMAR, Forli Norditalien                                                          


Gebaut von 1983 bis 1998, 182 Stück insgesamt
Konstrukteur. Groupe Finot
Baujahr 1985 , Bau-Nr.71, bei CO MAR in Forli Italien

Länge über alles 10,50 m
Länge Wasserlinie 8,60 m
Tiefgang 1,85 ( alt 1,50)
Breite 3,35 m
Gewicht 4900 kg
Ballastanteil 1800 kg
Theoretische Rumpfgeschwindigkeit 7,4 kn
Wassertank 300 ltr. +40 ltr. Warmwasser
Dieseltank 70 ltr.
60m Ankerkette, 15 kg Bruce- Anker, elt. Ankerwinde

Kartenplotter Lowrance HDS 7 mit Fischfinder, Ais Empfänger, Plastimo Kompass, Pinnenpilot Autohelm 2000,
Nexus Lot- Logge- Wind, Car- PC für Wetter- Routenplaner- Internet, Hand-GPS

 

Motor:
Bukh DV 20 2 Zyl. Ca.20 PS, Generator, Kühlkompressor Frigoboat
Morse Einhebelschaltung, Welle mit Faltpropeller,

Batterien: 75Ah Starter + 143 Ah Verbraucher,
230 V Landstrom mit Sterling- Lader,

Besegelung.
Binnenrigg ca.14 m, schallisolierend ausgekleidet, zwei Salingspaare, BAMAR – Großrollanlage, Achterstagspanner, Baumniederholer, Spifall im Masttopp, Winschen für Groß und Fockfall am Mast, zwei übergroße 2- Gang selbstholende Schotwinschen, große Spischot- Umlenkblöcke, Spiwinschen

Großsegel: ca. 22 m²,

Vorsegel- Reffanlage NEMO mit Profilvorstag
Vorsegel: Genua ca. 38 m²
Fock ca. 21 m², Sturmfock ca. 6 m²
Spinnaker ca. 84 m²,
Ausstellbaum ca. 4 m
 


Beschreibung:
 
Deck und Rumpf: glasfaserverstärktes Polyester im Handauflegeverfahren, Innenschale im Deckbereich Sandwich isoliert, durchgehender Süllrand aus eloxiertem Aluminium mit Wasser -Ablauflöcher, Unterwasser mit Micron Extra gestrichen,

Bug und Heckkorb aus Edelstahl, 2 Relingszüge mit 4 Edelstahlstützen, Bugbeschlag mit Ankerrolle, aussenliegenden Anker, die Kette wird über die elektrische Winsch in den Ankerkasten geleitet.
Die Ankerpiek ist selbstlenzend und hat einen Doppelschalendeckel.

Auch das Cockpit ist selbstlenzend, im Fußbereich mit einer Gräting belegt, die Bänke sind mit Teakholz belegt. Die Backskiste hat ca. 1,50 m³ Rauminhalt, hier ist der Warmwasserboiler und der Dieseltank untergebracht. In der achterlichen Cockpitvertiefung findet eine Rettungsinsel im Container Platz, oder bis zu 3 Gasflaschen je 5 kg., eine klappbare Badeleiter ist am Heckspiegel angebracht.

Der Zugang zum Motor erfolgt über eine vordere Klappe die mit Stufen versehen ist und als Niedergang fungiert, und über die Achterkajüte. Hier wird eine Kojenauflage entfernt und man hat einen guten Zugang zum Motor, Batterien und Welle und sogar Platz um wichtige Ersatzteile für dem Motor lagern zu können.
   

Vorschiff: trapezförmige Kojenpolster ca.10 cm stark, beidseitig Ablagefächer, Stauraum unter den Kojen, mehrere Schubfächer und Schränke im Zugang. Notausstiegsluke.





Im WC- Raum ist eine Stehhöhe 1,90 m mit einer Schiebetür, Pump WC, großes Waschbecken aus Polyester, Druckwasser Anlage Warm- und Kaltwasser, Dusche mit elektrischer Entwässerungspumpe, diverse Ablagefächer und Schränke, Luke für Entlüftung. Extra großer Spiegel.

 




Kajüte: Stehhöhe ca. 1,90 m, Holzausbau und Wandverkleidungen aus Mahagoni, matt lackiert, Seitenfenster mit Gardinen, zwei Längskojen sind auf beiden Seiten als Rundsofa gearbeitet, alle Stauräume unter den Kojen sind mit einer Polyesterschale versehen, fest montierter Tisch der auf die doppelte Größe aufgeklappt werden kann, abbaubare Niedergangstreppe als Zugang zum Motorraum, über den Längskojen beidseitig Ablagefächer mit Schiebetüren, hinter einer Schiebetür befindet sich ein Barfach mit ausreichend Halterungen für Gläser.







Pantry: Gas- Kocher mit Backofen mit Magnetabschaltung, Schiebetüren mit Regalen hinter dem Kocher, große Kühlbox mit Frigoboard Speicherelement, 15 – 30 Min reichen aus um für einen Tag ausreichende Kühlung zu bekommen, 2 Waschbecken aus Edelstahl Warm- und Kaltwasserauslauf, dahinter sehr große Ablageflächen die mit Schiebetüren verschlossen werden.

 





Navi- Ecke: man sitzt quer zur Fahrtrichtung auf einem unter den Kartentisch zu klappenden Hocker vor einem aufklapbarern Navitisch, dahinter ist die Elektik zentral zu erreichen über die Sicherungsautomaten. Ein 15“ Monitor findet dort Platz, der Bordcomputer läuft auf 12V und ist unter dem Navitisch montiert. Dort befindet auch der Schütz für die Ankerwinsch.
 
Elektrische Anlage: Hauptschalttafel mit Sicherungen für alle Verbraucher, Voltanzeige, Ampere, Motorstunden und Dieseltank- Anzeige, DHI- Beleuchtung, diverse Lampen und Leseleuchten in der Kajüte und Vorschiff und Achterkajüte sind einzeln schaltbar, Ankerlicht mit Diodenleuchtmittel, diverse Leer-Kabel sind im Schiff verlegt für weitere Anschlußmöglichkeiten
 

Das mittlere Gerät zwischen Autoradio und Computer ist ein SSB- Wetterempfänger für den RTTY- Empfang in Verbindung mit dem PC. Mit einem WLan Stick kann ich ins Internet bzw. E-Mails empfangen und senden. An dem PC ist eine GPS- Maus angeschlossen, so habe ich mit OziExplorer einen Plotter und Routenplaner. Als drittes Navigationsgerät ist ein Hand- GPS mit aktuellen Seekarten an Bord.



Fahrteigenschaften:
Unter Motor: Verbrauch ca. 1,5 ltr./ h, Geschwindigkeit im Leerlauf bei 1000 U/Min ca. 3 kn, bei 2500 Umdrehungen bis zu 7 kn, bei Gegenwind verringert sich die Geschwindigkeit nicht allzusehr wenn man die Drehzahl nur leicht erhöht, der Motor ist ausreichend dimensioniert. Das Schiff dreht sehr leicht und ist auch in sehr engen Häfen leicht manövrierbar, eine Drehung im Stand- also ohne Fahrt ist leicht möglich. Bedingt durch den Kurzkiel muss ein Anlegemanöver zügig gefahren werden weil Seitenwind bei langsamer Fahrt das Schiff schnell abtreiben lässt. Die 1050 reagiert deutlich träger als mein Vorgängermodell 850, Der Radeffekt ist noch deutlicher zu spüren und sollte mit in das Manöver einbezugen werden. Einhand Anlegemanöver sind noch sehr gut zu beherrschen.

Unter Segel: Bei allen Windstärken läuft das Schiff sehr gut, es gibt keine bevorzugte Windstärke, das Reffen wird durch die Rollanlagen neu definiert. Ich setze soviel Segelfläche wie für eine angenehme Fahrt notwendig ist. Stufenloses einstellen der Segel nach der Windstärke und –Richtung ist der riesen Vorteil von Rollsegeln. Durch die Überdimensionierung des Riggs wird der Nachteil der rel. flachen Segel leicht wieder kompensiert. Der recht großflächige Kurzkiel und die innen sitzenden Holepunkte des Vorsegels erlauben segeln mit viel Höhe am Wind. Ein Wendewinkel bei wenig Welle von 70° ist möglich. Das Großsegel muss solgfältig unter leichtem Windeinfall eingerollt werden. Ein lose flatterndes Großsegel einzurollen wird mit Hakeleien und Verklemmen beim Setzen bestraft.

Im Allgemeinen macht sich die Konstruktion für die IOR Vermessung bemerkbar. Es ist ein richtig schnelles Schiff, mit dem man schon bei 3 Bf auf ca. 8 kn Speed kommen kann. Wobei man schon bei vollen 4 Bf das Vorsegel etwas einrollt. Das Schiff krängt sehr schnell, verliert aber keine Geschwindigkeit. Das schmale Heck läßt das Wasser auch dann gut ablaufen. Windstärken bis 7 Bf haben wir im ersten Jahr mehrmals gehabt und dabei immer ein gutes sicheres Gefühl.



Fazit: Die Rollsegel erfordern eine sorgfältige Einstellung um das Potenzial auszuschöpfen, das Steuer kann kurz losgelassen werden, das Schiff läuft weiter geradeaus, auf den Einsatz eines Pinnenpiloten sollte man nicht verzichten, das Ruderblatt ist ausreichend dimensioniert und hat einen Skeg, die Ruderwelle ist mit 50 mm vertrauensvoll stark.

Allgemein ist es ein Schiff mit dem man kaum Fehler machen kann, es ist auch sehr gut Einhand beherrschbar bzw. es erfordert nur eine kleine Mannschaft.

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