Ramsgate
Zwei Tage später legen wir ab, melden uns bei "Control" für die Ausfahrt an---- und erleben eine Überraschung. Ich hatte zwar die Tide beachtet und gedacht, naja-- drei Stunden nach Niedrigwasser wird der Strom wohl ausreichend nach Norden gehen.... Weit gefehlt. Ich hätte doch mal in die Stromtabelle schauen sollen. Der Strom kam noch "vierkant" von vorne mit einer Geschwindigkeit von ca. drei Knoten. Zum Glück war ausreichend starker Wind von 5-6 Bf. (was uns ja auch von der Weiterfahrt gen Westen abhielt) so konnten wir lange den schönen Anblick der Kalkfelsen von Dover genießen.Laut IMRAY soll man sich auch in Ramsgate anmelden. Erst nach meinem zweiten Anruf bekam ich die Antwort doch einfach in den Hafen zu segeln. Ich möge nur aufpassen, in der Einfahrt zum Yachthafen wird gebaggert. Das war freundlich, aber klang auch gelangweilt.
Ramsgate kann man sehr gut bei jeder Tageszeit anlaufen, auch gibt es ausreichend viele Liegeplätze. Ein Teil des Hafens wird von Pilots und Offshore- Versorgern für die Windkraftanlagen belegt. Gelegentlich kommt noch eine Fähre, es ist aber ein ruhiger und angenehmer Hafen.
Ramsgate ist ein altes Seebad aber auch ein alter Fischreihafen. Von beiden sind nur noch Reste vorhanden. Die Promenade spiegelt nur noch den ehemaligen Glanz wieder. Saubere breite Strände, ein Liegestuhlvermieter aber, obwohl Sommer, es finden sich kaum Strandurlauber.
So habe ich mir die englischen Hafenstädte vorgestellt. Man lehnt sein Boot an die Kaimauer und reinigt das Unterwasserschiff.
Das linke Gebäude ist die alte Seemannskirche und die Unterkunft für Seeleute.
Auch hier, wie schon in Dover, sehen wir viele Palmen auf der Straße. Die Leute auf der Bank verputzen--- wie soll es auch anders sein--- Fish'n Ships.
Wir natürlich auch.
Früher wurden gebackene Fischstückchen in einer Zeitungspapiertüte verkauft. Kann man auch noch kriegen, wir aber bevorzugen ein Fischfilet vom Kabeljau auf Ships mit aufgesprühtem, stark verdünntem Malzessig. Muss man hier original probiert haben, gibt dem Ganzen eine besondere Geschmacksnote. Der Fisch war richtig lecker und frisch zubereitet.
Nachdem wir uns noch eine andere Spezialität, Lammsteak, genehmigt haben---- das beste Lamm das ich je gegessen habe!!!-- legen wir drei Tage später ab.
Der Wind kam, wie noch die nächsten zwei Wochen, mit Bf. 5 aus westlichen Richtungen. Der Wetterbericht sprach von 5 nachlassend (decreasing), pustete uns aber nach Niuewpoort mit 5-6 mit halben Wind und drei Meter hohen Wellen. NaJa... war dann eine schnelle Überfahrt. Auch hier musste man den Sandbänken vor dem Festland ausreichende Aufmerksamkeit schenken.
Von hier ging es dann bei durchweg heftigen Winden wieder über Belgien- Niederlande, der stehenden Mastroute nach Heiligenhafen.Wir hatten wieder schöne Erlebnisse und einen vielseitigen Segelsommer.
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